Lift erleichtert das Leben für behindertes Mädchen und die Familie

„Gänseblümchen“ spendet für Lilly

Eine Spende in Höhe von 1000 Euro haben jetzt Ulrike Stork und Angelika Möllmann vom Kleidermarkt „Gänseblümchen“ (Heiden) Lilly und ihren Eltern überreicht. Das Mädchen leidet an einer seltenen Erbkrankheit und benötigt ein Leben lang intensive Pflege.


Andrea Bremer zeigt Angelika Möllmann und Ulrike Stork (v.l.), wie gern ihre Tochter Lilly mit dem Treppenlift fährt. Foto: Peppenhorst

RAMSDORF/HEIDEN. „Noch vor dem Konzert für Lilly im vergangenen Jahr hatte unser Team beschlossen, die Familie Bremer zu unterstützen“, erklärte Ulrike Stork, eine der Ehrenamtlichen des Heidener Kleidermarkts. „Wir verkaufen im Kundenauftrag Kleidungsstücke. 80 Prozent des Erlöses bekommen die Kunden. 20 Prozent werden für den guten Zweck zurückgelegt und nach Beratung an Menschen verteilt, die das Geld dringend brauchen.“

Über diese Unterstützung freuten sich das Ehepaar Bremer und Lilly besonders. Lilly ist mit einer seltenen Erbkrankheit zur Welt gekommen und benötigt ein Leben lang intensive Pflege. Das Wolf-Hirschhorn-Syndrom zwingt das kleine tapfere Mädchen in den Rollstuhl (die BZ berichtete). Um den Transport vom Erdgeschoss in der obere Etage des Einfamilienhauses zu ermöglichen, hatte die Nachbarschaft Breehegge 2013 in der Thesingbachhalle ein „Konzert für Lilly“ organisiert. Über tausend Besucher waren gekommen. Von den Spenden konnte Familie Bremer einen Treppenlift anschaffen und das Gäste-WC behindertengerecht ausbauen.

Lilly geniest die Fahrt mit dem Lift. „In der Regel wird der morgens und abends benötigt“, berichtete Mutter Andrea Bremer. „Am Wochenende dann auch häufiger.“ Seit dem 7. März müssen Vater Bernd oder Mutter Andrea ihre neunjährige Tochter nicht mehr die Treppe herauftragen. Nach eines Rückenoperation war das für Andrea Bremer ohnehin kaum möglich. Der Lift sei in mehrfacher Hinsicht ein Geschenk, so die Familie.

Mit der Spende der Aktion „Gänseblümchen“ könne vielleicht eine Rollstuhlrampe für den Berlingo angeschafft werden, erklärte Lillys Mutter. Zurzeit muss dafür noch der Kindersitz ausreichen.

Andrea Bremer würde gerne wieder einmal Urlaub machen: „2004 war das letzte Mal. Da sind wir für ein verlängertes Wochenende weggefahren. Und mit Lilly in Urlaub zu fahren – das wäre ein Riesen-Akt“, schilderte sie. „Ende Juli wurde Lilly eine Woche in der Einrichtung Haus Hall in Gescher betreut, weil ich im Krankenhaus war. Seitdem ist sie aber immer noch etwas ’quer’.“

Nachbar Guinness Adria plant unterdessen auch in diesem Jahr ein Konzert  in der Thesingbachhalle. Der Titel soll lauten: „Konzert 2.0“. Der Termin steht bereits fest: Samstag, 20. Dezember. Der Erlös ist diesmal für das Projekt 30 bestimmt.

Borkener Zeitung, 6. September 2014, Claudia Peppenhorst